Nutzerkonto

Wissen

Die sexualisierte Asylgeschichte
Die  sexualisierte Asylgeschichte

Mengia Tschalaer

Queere Räume

Erfolgreiche Asylanträge erzeugen notwendig einen rassistischen, kolonialistischen Diskurs, der den Nationalstaat, aus dem der Asylsuchende stammt, in ein negatives Licht stellt. Zwar mag es, um Asyl zu erhalten, unumgänglich sein, das Ursprungsland des Asylsuchenden zu entwerten, doch ist diese Anfechtung problematisch, sobald sie dazu instrumentalisiert wird, aus dem Mythos des idealen Opfers heraus die moralische und politische Überlegenheit des Westens zu untermauern. Um das holzschnittartige Opferschema und damit zusammenhängend Idealisierungen von »Wir« und »Sie« zu vermeiden, muss Europa einen reflexiven...
OPEN
ACCESS
EN
  • Queer Theory
  • Asyl
  • Flüchtlinge
  • Identität
  • Gender
Aktuelle Texte

Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

ABO EN
Aktuelle Texte

Marcus Quent

Vom Verrinnen der Zeit in der absoluten Gegenwart

Wenn der »Glaube an die Welt« fehlt, wenn man die Welt verloren hat oder ihrer beraubt wurde, so ist alles, was in einem solchen Zustand des Unglaubens übrigbleibt, das Verrinnen der Zeit. Das Verrinnen der Zeit, das heute mehr und mehr zu sich selbst zu kommen scheint, sich seiner Vollendung zuneigt, ist ein Prozess, der von den Einzelnen als undurchsichtiges und widersprüchliches Geschehen erfahren wird, der aber als solches unbegreifliches Geschehen zugleich die Gestalt eines unumstößlichen Faktums annimmt. Dass Zeit nur verrinnen kann, dass es sie nur als verrinnende, als Maß ihres eigenen Verrinnens gibt, wird allgemein akzeptiert und vorausgesetzt. Diese allseits vorherrschende Überzeugung, die sich selbst als reines Faktum präsentiert, gründet jedoch in einem Vergessen und einem Verrat. Vergessen und verraten sind, mit Deleuze gesprochen, die in der Welt hervorgerufenen »Ereignisse« und die in die Welt gebrachten »Zeit-Räume«. Sie zeugen von der Möglichkeit und Wirklichkeit eines anderen Zeit-Maßes. Vergessen...

ABO EN

 

Themen
  • minima oeconomica

    minima oeconomica

    Analysen und Kritik moderner Ökonomie, deren Wissenschaft und Legitmation im Zeitalter der Finanzialisierung

    • Diskursgeschichte
    • Wirtschaft
    • Ökonomie
    • Finanzkrise
    • Ökonomisierung
    • Finanzmärkte
  • DENKT KUNST? DENKT KUNST!

    DENKT KUNST? DENKT KUNST!

    Denkt Kunst! Das bedeutet, sie zuallererst angemessen denken zu lernen – das heißt, in Begriffen und Argumenten zu fassen, was sich vorderhand nicht in Form von Begriffen, sondern in Wahrnehmungsgestalten, Figuren, Klängen, Rhythmen und Konstellationen artikuliert. Denkt Kunst? Denkt Kunst!

  • Autofiktion | Metafiktion

    Autofiktion | Metafiktion

    • Autobiographie
    • Fiktionstheorie
    • Erinnerung
    • Autofiktion
    • Fiktion
  • Farbe und Bedeutung

    Farbe und Bedeutung

    Who is afraid of Red, Yellow, Blue…?

    • Monochrom
    • Farbe
    • Bildlichkeit
    • Semiotik / Semiologie
    • Farbenlehre
Aktuelle Texte
Courbets Gesicht, erfunden von Baudelaire

Michael F. Zimmermann

Courbets Gesicht, erfunden von Baudelaire

OPEN
ACCESS
  • Kunstgeschichte
  • Zeichnung
  • Malerei
  • Kunsttheorie
  • Selbstporträt
  • Realismus
  • Subjektkritik
  • Subjekt
Aktuelle Texte
60 Billiarden Moleküle

Thomas Huber

60 Billiarden Moleküle

OPEN
ACCESS
EN
  • Immunisierung
  • Subjekt
  • Lebenswissenschaften
  • Biologie
  • Fremdes

 

Das Meer als offenes Experimentierfeld zwischen Technik und Poetik
Das Meer als offenes Experimentierfeld zwischen Technik und Poetik

Burkhardt Wolf

Fortuna di mare

Als Domäne des Unbeständigen, Gesetzlosen und Orientierungswidrigen galt das Meer bereits in der Antike. Was die Schiffe und ihre Geschicke lenkt, konnte deshalb nur fortuna gubernatrix sein: die Glücksgöttin am Ruder. Sobald man ihr, wie in den Bildallegorien der Renaissance, auch die Insignien der geblähten Segel und fallenden Würfel verlieh, war die alte Schicksalsgottheit auf sinnfällige Weise zur Galionsfigur neuzeitlicher Handels- und Entdeckungskunst geworden. Vormals lediglich Adresse kultischer Beschwörung, versinnbildlichte sie nun nautische Technologien und das Wissen um Chancen oder...
  • Insel
  • Experiment
  • Gouvernementalität
  • Gefahr
  • Archiv
Aktuelle Texte
Saturnaaaaalien

Sina Dell’Anno

Saturnaaaaalien

OPEN
ACCESS
EN
  • Rom
  • Antike
  • Rhetorik
  • Zensur
  • Diskursgeschichte
  • Freiheit
Aktuelle Texte
Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

Es gibt kein absolutes Besonderes.

ABO EN
  • Humanismus
  • Realismus
  • Kunsttheorie
  • Postmoderne
  • Künstlerische Praxis
  • Reenactment